Ohrakupressur nach Paul Nogier (1908-1996)

Grundlage dieser Therapieform bildet die Ohrakupunktur – auch Aurikulotherapie genannt. Sie ist eine Diagnose- und Therapieform mit langer Tradition, deren Wurzeln bis ins Altertum (Hippokrates – ca. 460-370 v. Chr.) zurückreichen. Hinweise auf die Ohrakupunktur finden sich auch in 2000 Jahre alten chinesischen Schriften oder im alten Ägypten.

Paul Nogier, französischer Arzt und Professor für medizinische Physik, hat diese Methode weiterentwickelt und erstmals 1956 vorgestellt.

Die behandelten Punkte stellen dabei reflektorische Zonen dar, wie es sie z.B. auch an Füßen oder Händen gibt, und die für ihre korrespondierenden Wechselwirkungen mit dem Körper bekannt sind. Diese Zuordnung der Reflexpunkte im Ohr kann man sich vereinfacht als einen auf dem Kopf stehenden Embryo vorstellen. Im Ohrläppchen befindet sich dabei der Kopf.

Durch das Auffinden drucksensibler Punkte im Ohr werden geschwächte oder erkrankte korrespondierende Organsysteme, natürlich auch im Abgleich mit einer ganzheitlichen vorangegangenen Anamnese und Untersuchung, erkannt und entsprechend mit Druckpflastern behandelt.

Pro Sitzung werden dann ca. 1-4 Druckpflaster (mit Kügelchen/Samenkörnern) ins Ohr geklebt, die einen Reiz auf die zugehörige Körperregion bzw. das jeweilige Organsystem ausüben. Diese Vorgehensweise kommt ohne Verletzung der Haut, wie es bei der Akupunktur der Fall ist, aus.

Durch die Ohrakupressur können  auf kleinem Raum mit recht wenig Aufwand  über einen größeren Zeitraum Beschwerden unterschiedlichster Art behandelt werden. Sie findet z.B. bei Rückenschmerzen, Muskelverspannungen, rheumatischen Beschwerden und vegetativen Dysregulationen wie z.B. Nervosität, Schlafstörungen etc. ihre Anwendung. Besondere Bedeutung fällt ihr bei der Suchtbehandlung zu (Gewichtsreduktion, Rauchentwöhnung).

Die Ohrakupressur kann als alleinige Therapieform oder in Kombination mit anderen Therapien angewandt werden.